Zerstören und Wiederherstellen

Seit unserem letzten Beitrag hat sich einiges getan (auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt 😉 ).  Dank der Oma’s und Opa’s und Tante Betty, die an den Wochenenden auf Nate und Noam aufgepasst haben, waren wir die letzten 2 Wochen mit Wände schlitzten beschäftigt. Die Fräse konnten wir Gott sei Dank bei einem Bekannten ausleihen. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase ging es für Micha auch ganz leicht und das Schlitze fräßen mit der Maschine hat uns sehr viel Zeit und Nerven erspart. Erst musste jedoch angezeichnet werden und die Dosen für Schalter und Steckdosen gebohrt werden. (Beim Anzeichnen ganz wichtig, immer den richtigen Abstand zu Boden und Wänden einhalten.) Micha musste dann auch noch mit der ganz großen Schlagbohrmaschine die Löcher vom Esszimmer in den Keller bohren.

Samstag vor 2 Wochen und heute hatten wir einen Bauheld des Tages. Lars (ein früherer Kommilitone von Micha), der inzwischen zu einem sehr guten Freund geworden ist, hat uns unter die Arme gegriffen. Vor zwei Wochen haben wir versucht die noch auf dem Boden klebende Schicht vom Teppich runter zu ziehen. Leider ist es uns nicht gelungen alles zu entfernen, da viele Bereiche schon leicht angeschliffen waren. Aber wir haben unser bestes gegeben. Den Rest müssen wir dann einfach abschleifen.

Auch beim Schlitze fräsen hat er mitgeholfen, während Micha die Dosen gebohrt hat.

Gestern habe ich mich an meine ersten Stukkateur-/Verputzarbeiten gemacht. Anfangs bin ich kläglich gescheitert. Ich habe mich beim Anrühren nicht an die Anleitung (Sumpfzeit) gehalten. Für jeden der sich gerne mal selbst an so etwas versuchen möchte: Es ist wichtig erst das kalte Wasser in den Eimer zu geben und dann so viel vom Pulver einzustreuen bis kein Wasser mehr sichtbar ist. Dann wird die Masse verrührt. Eher weniger rühren, damit nicht so viel Luft eingeschlossen wird. Und ganz wichtig, die Utensilien müssen richtig sauber sein. Alle Rückstände die noch im Eimer oder am Spachtel sind, verkürzen die Verarbeitungszeit. (Am Anfang eher weniger Masse anrühren. Sonst muss man womöglich noch was wegschmeißen, weil die Masse hart wird.) Und noch kurz etwas zum Material: Anfang habe ich Elektrikergips verwendet. Leider ging das sowas von schief, da dieser schon nach wenigen Minuten so hart war, dass ich diesen nur mit Hammer und Meißel in die Löcher hätte reinhauen können. Nach etlichen Recherchen habe ich rausgefunden, dass jeder der Elektrikerschlitze zuspachteln möchte, den Rotband von Knauf verwendet.

Und man glaubt es kaum. Dieser hat eine Verarbeitungszeit von 1 1/2 Stunden!!! Genau das was ich gesucht hatte. Nach einigen youtube Videos wie man Flächen, Dosen, Schlitze verspachtelt und wie man die Masse anrührt war ich gewappnet und siehe da es hat funktioniert. Ich finde dafür, dass ich es noch nie in dieser Größe gemacht habe, ist es ganz gut geworden. Und mit dem richtigen Material macht es richtig Spaß. Ich hätte gerne schon alle Schlitze wieder zugeputzt. Aber da muss ich mich noch ein bisschen gedulden, bis Hannes mit seinen Kabeln am Werk war. 🙂 Einzig und allein die Ecken, die weggebrochen waren, konnte ich reparieren, sowie auch die Kanäle verputzen, die hinter dem Stahlträger verlaufen sollen.

Nach einem kurzen Besuch beim Obi (Nate musste natürlich unbedingt tragen helfen) habe ich noch etwas konstruktives getan und unser neues Fensterbrett eingebaut.

Es ist aus Granit, besteht aus 2 Teilen und ist ca. 3 Meter lang. Wir haben es beim OBI für ca. 100 € gekauft. Leider sind wir nicht 100 % zufrieden damit. Die beiden Platten sind unterschiedlich dick und die Teile wurden etwas schräg und zu lang zugesägt, weshalb wir keinerlei Spielraum mehr hatten und der Spalt in der Mitte ist etwas schief. Außerdem hat es an manchen Stellen braune Flecken, die wir leider erst später gesehen hatten. Es ist ärgerlich, aber da das Fensterbrett sich hinter dem Sofa befinden wird, ist es so gut wie nicht zu sehen. Deshalb haben wir uns damit abgefunden. Ein Granitfensterbrett von einem Steinmetz hätte auch um ein vielfaches mehr gekostet und war es uns nicht wert.

Heute hat Micha den Rest der Schlitze und Dosen im Haus angezeichnet, die Dosen gebohrt und geschlitzt.

Leider ist er nicht ganz fertig geworden, da wir uns an einer Wand die Zähne ausgebissen haben. Nicht nur die Decke besteht aus Beton sondern auch viele Wandteile. Da kamen wir selbst mit unserem ganz großen Schlagbohrer nicht weiter, als wir vom ersten Stock ins Erdgeschoss durch die Wand bohren wollten.

Wir haben uns dann nach einiger Zeit dazu entschlossen ein bisschen weiter links davon durchzubohren. Und siehe da, in kürzester Zeit hatte Micha es geschafft.

Lars und ich haben in der Zwischenzeit den Rahmen für unsere Schallschutzwände im Schlafzimmer gemacht.

Die restlichen 5% werden dann am Montag und Dienstag erledigt, kurz bevor dann unser Elektriker des Vertrauens zum Verlegen der Stromkabel kommt.

 

2 Antworten auf „Zerstören und Wiederherstellen“

  1. Jetzt könnt ihr mitfühlen was wir vor 11 Jahren bei unserem Hausumbau durchgemacht haben. Und wir haben dabei in diesen Zuständen noch dringewohnt ??. Daher ist bei uns seither alle Kraft und Motivation hinsichtlich Umbauarbeiten dahin. Aber euch weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen, gute Nerven und die nötige Geduld.

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